Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Langenhagen

News Nr. #50. - Polizeibericht über tödl. Unfall: Geht in anderer Schreibweise

Polizeiberichte über Unfälle mit Getöteten / mit Verletzten haben oft ihren eigenen Schreibstil.

 

Von diesem meinen manche, er tendiere in Richtung "Victim-Blaming (VB)", also in Richtung "Opferbeschuldigung".

 

Hier findest Du Vergleiche dazu:

Bügel
Mehr Bügel zum Rad-Anschließen => weniger Rad-Diebstahl: Diese drei Bügel hat die Stadt Langenhagen im Jahr 2024 nach einem Vorschlag des ADFC Langenhagen genau vor dem Haus in der Fühlsbütteler Straße Nummer 8 aufgestellt .... Und Deine Bügel-Tipps? Die sendest Du einfach an den ADFC Langenhagen! © ADFC Langenhagen

Da fahren wir Rad: 
In der Region Hannover
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Falsch?
■ Der Radfahrer kam unter die Räder des Lkw ...
Richtig?
■ Der Lkw-Fahrer fuhr sein Kfz auf/über den Radfahrer ...

Polizeiberichte über Unfälle mit Getöteten/ mit Verletzten haben ihren eigenen Schreibstil, von dem manche meinen, sie tendierten in Richtung "Victim-Blaming", also in Richtung "Opferbeschuldigung".

Allgemein

Aktuelles Beispiel vom 4. Februar 2025

  • Lkw-Fahrer tötet Radfahrer, der auf der Fahrradfurt auf der Vorfahrtsstraße fuhr.
     

Darstellung in fünf Schritten

  1. Der Bericht der Polizei: 
    Original-Content der Polizeidirektion Hannover

    POL-H:
    Tödlicher Unfall bei Lehrte:
    Radfahrer von Lastwagen erfasst - 63-Jähriger stirbt noch am Unfallort

    Auf einer Landstraße bei Lehrte ist am Dienstag, 04.02.2025, ein Radfahrer von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden. Der 63-Jährige wurde aus bislang ungeklärter Ursache nahe einer Unterführung der Autobahn 2 von dem Lkw getroffen und überrollt. Für den Radfahrer kam jede Hilfe zu spät - er verstarb noch vor Ort. Die Polizei sucht Zeugen des Unfalls.
    Nach bisherigen Erkenntnissen des Verkehrsunfalldienstes der Polizei Hannover befuhr ein 57-Jähriger mit seinem Sattelzug der Marke Scania die Ramhorster Straße und wollte dann nach rechts auf die Kreisstraße 134 in Richtung Lehrte einbiegen. In Höhe der dortigen Radfahrerfurt erfasste der Lkw aus bislang ungeklärter Ursache einen dort befindlichen Radfahrer. Der 63-Jährige geriet unter den tonnenschweren Lkw und wurde überrollt. Dabei erlitt er so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle starb. Der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock.
    Wegen der Unfallaufnahme blieb die Strecke zwischen Lehrte und Immensen für mehrere Stunden voll gesperrt.

     

    Zeugen, die Hinweise zum Unfall geben können, sollen sich beim Verkehrsunfalldienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-1888 melden. Von besonderem Interesse ist der genaue Fahrtweg des Radfahrers. /ram

    Rückfragen bitte an:
    Polizeidirektion Hannover
    Michael Bertram
    Telefon: 0511 109-1040
    E-Mail: pressestelle [at] pd-h.polizei.niedersachsen.de
    Zusätzliche Infos
    Die berichtende Polizei-Stelle:
    https://www.pd-h.polizei-nds.de
    Der Polizeibericht:
    Unfall mit Todesfolge 
    Der Unfallort:
    Lagekarte bei Google Maps

  2. Die Analyse dieses Polizeiberichtes unter dem Aspekt "Victim Blaming"

    Passivierung des Lkw-Fahrers:
    Der Bericht stellt den Lastwagen als handelndes Subjekt dar („Radfahrer von Lastwagen erfasst“), während der Fahrer kaum erwähnt wird. Das suggeriert, dass der Zusammenstoß ein unkontrollierbares Ereignis war.

    Ungeklärte Ursache:
    Die Formulierung „aus bislang ungeklärter Ursache“ verschleiert mögliche Fehler des Lkw-Fahrers, insbesondere das Übersehen des Radfahrers oder das Missachten der Sorgfaltspflicht beim Abbiegen.

    Fokus auf den Radfahrer als „Betroffenen“:
    Die Formulierung „ein Radfahrer wurde erfasst“ lässt offen, wer verantwortlich ist. Der Fahrer hingegen wird nur als jemand dargestellt, der einen Schock erlitten hat.

    Fehlende Einordnung der Gefahrenlage:
    Ein Lkw hat eine erhebliche Verantwortung für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere an Radfahrerfurten.
    - Wurde der Tote im sog. toten Winkel (den laut StVZO kein Fahrzeug haben darf) übersehen?
    - Hat der Fahrer seine Sorgfaltspflicht verletzt?
    Diese Fragen werden nicht gestellt.

  3. Neuformulierung eines Berichtes ohne Victim Blaming

    Radfahrer von Lkw-Fahrer beim Abbiegen überrollt – 63-Jähriger stirbt noch am Unfallort

    Am Dienstag, 04.02.2025, hat ein Lkw-Fahrer bei Lehrte einen Radfahrer beim Rechtsabbiegen überfahren und tödlich verletzt. Der 63-Jährige befand sich auf der für ihn vorgesehenen Radfahrerfurt, als der 57-jährige Fahrer des Sattelzugs der Marke Scania ihn beim Abbiegen auf die Kreisstraße 134 erfasste und überrollte. Der Radfahrer erlitt schwerste Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle.
    Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch unklar. Besonders an Kreuzungen mit Radfahrerfurten gilt eine erhöhte Sorgfaltspflicht für abbiegende Kfz-Fahrer, da hier häufig schwere Kollisionen mit Radfahrern passieren. Die Polizei sucht nun Zeugen, um den Ablauf des Geschehens weiter aufzuklären. Der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock.
    ---
    Begründung für die Anpassung

    1. Klare Benennung der Verantwortung:
    Der Fahrer wird als handelnde Person genannt, nicht der Lkw.

    2. Kein Verschleiern der Ursache:
    Die Sorgfaltspflicht des Lkw-Fahrers wird angesprochen, da solche Abbiegeunfälle oft auf mangelnde Aufmerksamkeit oder Fehleinschätzungen zurückzuführen sind.

    3. Kontext zur Gefahrenlage:
    Die Problematik von abbiegenden Lkw und Radfahrerfurten wird benannt, um die strukturelle Dimension sichtbar zu machen.

    4. Neutralere Wortwahl:
    „Erfasst“ und „aus ungeklärter Ursache“ wurden ersetzt, um das Geschehen konkreter zu beschreiben.

  4. Altrrnativer Bericht in einer anderen Version, also auch im Modus „ohne Victim Blaming"

    Lkw-Fahrer missachtet Sorgfaltspflicht – Radfahrer beim Abbiegen überrollt und getötet

    Am Dienstag, 04.02.2025, hat ein Lkw-Fahrer bei Lehrte einen Radfahrer beim Abbiegen tödlich verletzt. Der 57-jährige Fahrer eines Scania-Sattelzugs bog von der Ramhorster Straße nach rechts auf die Kreisstraße 134 ab und missachtete dabei die Vorfahrt eines 63-jährigen Radfahrers, der sich auf der Radfahrerfurt befand. Der Lkw-Fahrer kollidierte mit dem Radfahrer, überrollte ihn und fügte ihm tödliche Verletzungen zu. Der Mann verstarb noch am Unfallort.
    Solche Kollisionen sind oft die Folge mangelnder Aufmerksamkeit oder einer unzureichenden Sicherung des Abbiegevorgangs. Insbesondere bei tonnenschweren Lkw ist eine vorausschauende Fahrweise erforderlich, da Radfahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Ob der Fahrer die vorgeschriebene Sorgfaltspflicht beim Abbiegen verletzt hat, wird nun ermittelt. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls.

    Begründung für die Anpassung

    1. Klare Verantwortungszuweisung:
    Der Lkw-Fahrer hat die Sorgfaltspflicht verletzt, nicht „der Lkw hat erfasst“.
    2. Deutliche Sprache:
    Begriffe wie „missachtete die Vorfahrt“ und „überrollte ihn“ machen das Geschehen unmissverständlich.
    3. Keine Relativierung durch „ungeklärte Ursache“:
    Stattdessen wird die typische Problematik solcher Kollisionen benannt.
    4. Kritische Einordnung:
    Der Bericht stellt klar, dass solche Unfälle vermeidbar sind, wenn Lkw-Fahrer ihre Verantwortung ernst nehmen.

  5. Für die Analyse und andere Schreibweise von Unfallberichten gibt es speziell trainierte KI's / AI's
    Diese wurde für die beiden Meldungs-Vorschläge diesen Beitrag benutzt:
    https://chatgpt.com/g/g-qQnUQMqQy-unfallbericht-verbesserer

https://langenhagen.adfc.de/neuigkeit/wo-gibs-denn-so-was-polizeiberichte-ueber-unfaelle-ohne-victim-blaming-mit-kt-ai

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